Kolonie - info!

Kolonie: Das lateinische Wort colonia bezeichnete eine „Tochterstadt“ oder „Ansiedlung außerhalb des Vaterlandes“ (zu colere „bebauen, bepflanzen, (ein Feld) bearbeiten“). Kolonisieren bedeutete ursprünglich, ein Gebiet urbar zu machen. Seefahrer aus Phönizien und den griechischen Stadtstaaten gründeten in der Antike Kolonien, Stützpunkte im und am Mittelmeer. Zu den römischen Gründungen im einstigen Germanien zählte etwa „Colonia Agrippinensis“, das heutige Köln.

Heute bezeichnet der Begriff Kolonie ausländische Besitzungen eines Staates, die wirtschaftlich und politisch von diesem abhängig sind. Die Spanier besaßen seit dem 15. Jahrhundert Kolonien in Mittel- und Südamerika und die Vereinigten Staaten von Amerika entstanden aus englischen und französischen Kolonien. Im 19. Jahrhundert war ganz Afrika unter den Kolonialmächten England, Frankreich, Deutschland, Italien und Belgien aufgeteilt. Noch heute gehören einige Gegenden, zum Beispiel in Ozeanien, zum Territorium von Kolonialmächten. Ebenfalls im 19. Jahrhundert wurde der Begriff Kolonialwaren für Lebensmittel und Handelsgüter aus Übersee geprägt. Die Architektur kennt den Begriff Kolonialstil für den aus Europa importierten klassizistischen Baustil in den Kolonien.

In der Bedeutung von „Siedlung“ wird Kolonie auch in Zusammensetzungen wie Kleingartenkolonie oder Laubenkolonie verwendet. Solche Kolonien waren ursprünglich am Rand oder ganz außerhalb einer Stadt angelegte Gartengebiete.

Als Künstlerkolonie bezeichnet man einen Ort, in dem Künstler in enger Wohn- und Arbeitsgemeinschaft leben, so zum Beispiel seit 1889 in Worpswede bei Bremen oder zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf der Darmstädter Mathildenhöhe.